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Vor- und Nachteile im Datenschutzzeitalter Server-Side-Tracking vs. Client-Side-Tracking

Mit dem Vormarsch von Datenschutzregulierungen wie der DSGVO und dem TTDSG steht die Online-Marketingbranche vor neuen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Webseiten-Tracking-Methoden. Da Google bis Ende 2024 plant, Third-Party-Cookies in Chrome abzuschaffen, werden Server-Side-Tracking und Client-Side-Tracking immer häufiger zum Thema.

In diesem Artikel zeigen wir Dir:

  • die Unterschiede zwischen Server-Side- und Client-Side-Tracking
  • wann und wie beide Techniken eingesetzt werden
  • welche Datenschutzaspekte Du beachten solltest

Erfahre in diesem Artikel, wie diese Tracking-Möglichkeiten Dein Unternehmen dabei unterstützen können, den Datenschutzanforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig wertvolle Einblicke in das Verhalten Deiner Zielgruppe zu gewinnen.

Verständnis von Server-Side-Tracking

Das Sammeln von Daten über das Nutzerverhalten der Zielgruppe wird für Unternehmen immer bedeutender. Eine Möglichkeit, relevantes Nutzerverhalten nachzuvollziehen, ist das sogenannte serverseitige Tracking (Server-Side-Tracking). In diesem Kapitel betrachten wir die Grundlagen des Server-Side-Trackings und gehen auf dessen Definition, Funktionsweise, Anwendungsbeispiele sowie Vor- und Nachteile ein.

Definition und Funktionsweise des Server-Side-Trackings

Server-Side-Tracking ist eine Form des Webtrackings, bei der Daten auf Serverebene erfasst und verarbeitet werden, anstatt auf der Clientebene (also im Browser des Nutzers). Unternehmen nutzen diese Methode, um Informationen zu erhalten, wie Nutzer mit ihren Webangeboten interagieren. Eine serverseitige Datenkontrolle ermöglicht dabei, dass die gesammelten Daten direkt auf dem Server liegen und nicht an Dritte übertragen werden.

Webseitenbetreiber richten oft einen sogenannten Tracking-Server ein, der die Daten für das Server-Side-Tracking empfängt. Dieser Tracking-Server kommuniziert sowohl mit dem Webserver als auch mit dem Tag Manager. Der Tag Manager ist dafür verantwortlich, dass die relevanten Tracking-Pixel oder Skripte auf der Webseite eingebunden werden, sodass die gewünschten Daten übermittelt werden können.

Anwendungsbeispiele für Server-Side-Tracking

  • E-Commerce: Betreiber von Online-Shops können Server-Side-Tracking nutzen, um beispielsweise den Erfolg von Marketingkampagnen zu messen, indem sie Informationen zur Herkunft der Besucher, den meistgeklickten Produkten oder dem Abschluss von Verkäufen sammeln.
  • Content-Websites: Webseitenbetreiber können dieses Verfahren verwenden, um die Wirksamkeit von Inhalten und das Nutzerverhalten auf ihren Websites zu analysieren, beispielsweise die Verweildauer auf einer Seite, Klickpfade oder Scrollverhalten.
  • Mobile Apps: Auch im App-Bereich kann Server-Side-Tracking eingesetzt werden, um beispielsweise Installationsquellen nachzuvollziehen oder das Nutzerverhalten innerhalb der App zu analysieren und so das Angebot gezielt zu optimieren.

Vor- und Nachteile von Server-Side-Tracking

VorteileNachteile
Erhöhte Datenkontrolle, da Daten direkt auf dem Server des Unternehmens gespeichert werdenKomplexere Implementierung im Vergleich zum Client-Side-Tracking
Weniger abhängig von Browserweichen und Cookie-EinschränkungenHöherer Ressourcenbedarf auf Serverseite
Tracking-Parameter können zentral verwaltet und gesteuert werdenServerseitige Probleme können sich direkt auf das Tracking auswirken
Geringere Anfälligkeit für Betrug und ManipulationNicht alle Nutzerinteraktionen können ohne weiteres erfasst werden

 

Im weiteren Verlauf dieses Artikels werden wir auch das Client-Side-Tracking betrachten und die beiden Methoden miteinander vergleichen. Dabei gehen wir auf Faktoren ein, die bei der Wahl zwischen Server-Side- und Client-Side-Tracking eine Rolle spielen, sowie auf die Auswirkungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Verständnis von Client-Side-Tracking

Bevor wir tiefer in die Definition und Funktionsweise des Client-Side-Trackings eintauchen, ist es wichtig, ein grundlegendes Verständnis für dieses Konzept zu entwickeln.

Definition und Funktionsweise des Client-Side-Trackings

Client-Side-Tracking bezieht sich auf eine Methode des Webtrackings, bei der Nutzerdaten direkt im Browser des Besuchers erfasst und verarbeitet werden. Bei diesem Ansatz sendet der clientseitige Code, der auf dem Endgerät des Nutzers ausgeführt wird, Daten an den Webseitenbetreiber oder an Drittanbieter. Dazu gehören Informationen wie Seitenbesuche, Klicks oder Nutzerverhalten. Im Gegensatz zum Server-Side-Tracking liegt die Datenerfassung hier primär in der Verantwortung des Clients, was den Datenstrom zwischen Client und Server beeinflusst.

Anwendungsbeispiele für Client-Side-Tracking

  • Analysetools: Webseitenbetreiber nutzen clientseitiges Tracking, um die Leistung und Nutzung ihrer Webseiten mithilfe von Tools wie Google Analytics zu überwachen und zu analysieren.
  • Personalisierung: Betreiber können mit Hilfe von ECONDA Personalization auf Basis der erfassten Nutzerdaten personalisierte Inhalte und Angebote bereitstellen, um das Nutzererlebnis individuell anzupassen und zu optimieren.
  • Werbung: Client-Side-Tracking wird häufig eingesetzt, um gezielte Werbung zu ermöglichen und die Effektivität von Marketingkampagnen zu messen.
  • A/B-Testing: Webseitenbetreiber können Tests durchführen und verschiedene Versionen von Seitenlayouts, Inhalten oder Funktionen vergleichen, um die beste Option für ihre Nutzer zu identifizieren.

Vor- und Nachteile von Client-Side-Tracking

VorteileNachteile
Einfache Implementierung: Client-Side-Tracking-Tools wie Google Analytics lassen sich mit geringem Aufwand integrieren und sind oft benutzerfreundlich gestaltet.Abhängigkeit von Browsern: Browser-Einstellungen, Ad-Blocker und Datenschutzrichtlinien können die Erfassung von Nutzerdaten einschränken und zu unvollständigen Ergebnissen führen.
Realtime-Daten: Die clientseitige Erfassung von Nutzeraktivitäten ermöglicht es, Daten in Echtzeit zu erhalten und schnelle Anpassungen der Webseitenstrategie vorzunehmen.Leistungsprobleme: Der Einsatz von Client-Side-Tracking-Technologien kann die Ladezeit einer Webseite erhöhen und sich negativ auf das Nutzererlebnis auswirken.
Flexibilität: Webseitenbetreiber können leicht Kundeninteraktionen und Conversion-Events verfolgen und definierte Ziele anpassen, um den Erfolg von Kampagnen zu bewerten.Datenschutz: Die Verwendung von Client-Side-Tracking birgt erhöhte Risiken in Bezug auf Datenschutz und Compliance, insbesondere im Zusammenhang mit der DSGVO.

Faktoren bei der Wahl zwischen Server-Side- und Client-Side-Tracking

Die Entscheidung, ob man sich für Server-Side- oder Client-Side-Tracking entscheidet, kann weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Daten erfasst, verarbeitet und genutzt werden. Aber was unterscheidet diese beiden Ansätze eigentlich genau voneinander? Lass uns im Folgenden einen Blick auf die wesentlichen Unterschiede zwischen Server- und Client-Side-Tracking werfen:

Wesentliche Unterschiede zwischen Server- und Client-Side-Tracking

ParameterServer-Side-TrackingClient-Side-Tracking
DatengenauigkeitHohe Genauigkeit durch direktes Erfassen der Daten vom ServerAbhängig von der Funktionalität des Endgeräts, kann zu Datenverlust führen
DatenqualitätBessere Datenqualität, da weniger Anfälligkeit für ManipulationenGeringere Datenqualität, da anfälliger für Manipulationen durch Dritte
DatenverlustGeringeres Risiko von DatenverlustHöheres Risiko von Datenverlust durch Blockieren von Trackern oder Browser-Beschränkungen
VorteileBessere Kontrolle und Datenschutz, höhere ZuverlässigkeitEinfachere Implementierung, geringere Serverlast
NachteileHöhere Serverlast, komplexere ImplementierungGeringere Zuverlässigkeit, Datenschutzbedenken, höheres Potential für Datenverlust
ToolsLogfile-Analyse, Tracking-Software auf dem eigenen ServerGoogle Analytics, Facebook Pixel, JavaScript-basierte Tracking-Lösungen
MethodeServer-seitig, Erfassung der Daten vom ServerClient-seitig, Erfassung der Daten vom Endgerät des Benutzers
LösungIdeal für datenschutzsensible Anwendungen und hohe GenauigkeitsanforderungenGeeignet für kleinere Websites oder Anwendungen, bei denen Serverlast und Implementierungskomplexität eine geringere Rolle spielen

Einflüsse auf Entscheidung: Wann ist welcher Ansatz besser geeignet?

Die Wahl zwischen Server-Side- und Client-Side-Tracking hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise:

  • Größe und Komplexität der Website
  • Anforderungen an Datengenauigkeit und Datenqualität
  • Notwendigkeit, besonders datenschutzsensible Informationen zu verarbeiten
  • Verfügbarkeit von Ressourcen und technischen Kenntnissen zur Implementierung

Privacy-Impact: Datenschutz-Problematiken beider Techniken

Beim Einsatz von Server-Side-Tracking und Client-Side-Tracking ist der Datenschutz von entscheidender Bedeutung. Server-Side-Tracking wird häufig als die datenschutzfreundlichere Option angesehen, weil die Datenverarbeitung intern auf dem eigenen Server stattfindet, was das Risiko von Manipulationen reduziert. Dennoch ist es unabdingbar, dass auch hier die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie des Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetzes (TTDSG) strikt eingehalten werden.

Bei Client-Side-Tracking besteht hingegen ein höheres Risiko, dass Unbefugte auf die Daten zugreifen oder diese verändern, was zusätzliche Datenschutzbedenken aufwirft. Es ist ebenfalls essentiell, dass die Bestimmungen der DSGVO und des TTDSG befolgt werden, insbesondere im Hinblick auf die Notwendigkeit einer expliziten Einwilligung der Nutzerinnen und Nutzer zur Datenverarbeitung. Unabhängig von der gewählten Tracking-Technologie ist es daher erforderlich, dass alle gesetzlichen Datenschutzanforderungen konsequent berücksichtigt und umgesetzt werden.

Betrachtung der technischen Aspekte

Die technischen Aspekte spielen bei der Wahl zwischen Server-Side- und Client-Side-Tracking eine bedeutende Rolle. Server-Side-Tracking erfordert eine höhere Serverlast und eine komplexere Implementierung, bietet jedoch eine größere Kontrolle und Zuverlässigkeit im Datentracking. Client-Side-Tracking ist einfacher zu implementieren und belastet den Server weniger, allerdings sind die Daten weniger zuverlässig und anfälliger für Fehler oder Datenverlust z.B. durch den Einsatz von Ad-Blockern.

Auswirkung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)

Im Zeitalter der DSGVO und der zunehmenden Sensibilisierung für Privatsphäre und Datenschutz müssen Unternehmen ihre Datenstrategie an die aktuellen Anforderungen anpassen. Beim Tracking von Nutzerinteraktionen auf Websites kommen sowohl Server-Side-Tracking als auch Client-Side-Tracking zum Einsatz. Beide Techniken bieten unterschiedliche Möglichkeiten, um datenschutzkonform zu agieren. In diesem Kapitel betrachten wir die Auswirkungen der DSGVO auf beide Tracking-Ansätze.

Berücksichtigung von DSGVO bei Server-Side- und Client-Side-Tracking

Um die DSGVO bei der Implementierung von Server-Side-Tracking und Client-Side-Tracking in Einklang zu bringen, sollten Unternehmen folgende Punkte beachten:

  • Datenschutzkonformität: Bei beiden Tracking-Methoden ist es wichtig, dass die gesammelten Daten im Einklang mit den Prinzipien der DSGVO stehen, einschließlich minimaler Datenerfassung, Anonymisierung und Einwilligung der Nutzer.
  • Google Analytics & Adblockern: Google Analytics ist ein weit verbreitetes Tool zur Webanalyse und verwendet sowohl Server-Side- als auch Client-Side-Techniken für das Tracking von Daten. Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre Analytics-Lösung datenschutzkonform eingesetzt wird und die verschärften DSGVO-Anforderungen erfüllt. Werbeblocker und Adblockern können die Erfassung von Daten durch Client-Side-Tagging erschweren, was bedeutet, dass Server-Side-Tracking möglicherweise eine effektivere Lösung darstellt. Für Unternehmen, die nach einer datenschutzkonformen Analysealternative suchen, bietet ECONDA Analytics eine Lösung, die speziell darauf ausgerichtet ist, den Anforderungen der DSGVO zu entsprechen.
  • Drittanbieter & Domäne: Sowohl beim Server-Side-Tracking als auch beim Client-Side-Tracking besteht die Möglichkeit, dass Tracking-Codes von Drittanbietern verarbeitet werden, sogenannte Third-Party-Cookies. Unternehmen sollten sicherstellen, dass alle Drittanbieter-Lösungen datenschutzkonform sind und den Anforderungen der DSGVO entsprechen. Zudem ist darauf zu achten, dass die eigenen Tracking-Lösungen auf ihrer Domäne und nicht über externe Anbieter implementiert werden.
  • Transparenz & Einwilligung: Unternehmen sind verpflichtet, Nutzer ausreichend über das Tracking und die Verwendung ihrer Daten zu informieren. Bei Client-Side-Tracking ist es besonders wichtig, vor dem Aufruf der Browser-Interaktionen und der Datenübermittlung an den Endpunkt die Einwilligung der Nutzer einzuholen.

Tipp: Es kann ratsam sein, sich bei der Berücksichtigung aller DSGVO-Anforderungen und der Implementierung die Unterstützung eines Datenschutzbeauftragten zu sichern, um sicherzustellen, dass alle Datenschutzrichtlinien und -verordnungen korrekt eingehalten werden.

Quelle: acquisa/ Datenschutzbeauftragter

Auswirkungen der Nichtbeachtung von DSGVO auf Unternehmen

Bei Nichteinhaltung der Datenschutz-Grundverordnung können empfindliche Strafen für Unternehmen verhängt werden. Bei der Nutzung von Server-Side-Tracking oder Client-Side-Tracking ohne Beachtung der DSGVO-Bestimmungen können folgende Konsequenzen eintreten:

  • Bußgelder: Unternehmen, die gegen die DSGVO verstoßen, können mit Bußgeldern von bis zu 20 Millionen Euro oder 4 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes des Vorjahres belegt werden, je nachdem, welcher Betrag höher ist.
  • Vertrauensverlust und Reputationsschäden: Die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen ist für das Vertrauen der Kunden unerlässlich. Verstöße gegen die Datenschutzvorschriften können zu einem erheblichen Vertrauensverlust bei Kunden und Geschäftspartnern sowie zu nachhaltigen Reputationsschäden führen.

Fazit

Bei der Wahl zwischen den beiden Tracking-Ansätzen sollten Unternehmen verschiedene Faktoren wie technische Aspekte, Datenschutzproblematiken und die spezifischen Anwendungsfälle berücksichtigen. Unabhängig von der Entscheidung für eine der Techniken ist es unerlässlich, die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einzuhalten.

Eine Nichtbeachtung kann zu erheblichen rechtlichen Konsequenzen für das Unternehmen führen. Daher ist es wichtig, die Auswirkungen der DSGVO auf beide Tracking-Methoden sorgfältig zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zu implementieren.

Quellen:

salespanel.io: What is Server-Side Analytics and Tracking?

Über den Autor

Steffen Grigori ist fest im Bereich des modernen Marketings und Vertriebs etabliert. Als CvD bei acquisa gewinnt er tiefe Einblicke in die sich ständig wechselnden Trends und Best Practices. Sein Ziel ist es, der Marketinggemeinschaft konkreten Mehrwert zu bieten, und er ist stolz darauf, aktiv zur Weiterbildung und zur Steigerung der Fachkompetenz in der Branche beizutragen.

Veröffentlicht am 15.11.2023
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Noch Fragen zum Thema? FAQ

Server-Side-Tracking ist das Erfassen und Verarbeiten von Nutzerinteraktionen direkt auf dem Server. So erhalten Websitebetreiber präzise und sichere Datenanalyseergebnisse. Umfassendes Tracking verbessert das Marketing und bietet personalisierte Nutzererfahrungen.

Server-Side-Tagging ist ein Ansatz zur Tag-Verwaltung, bei dem Tracking-Codes serverseitig implementiert werden, statt im Client-Browser. Dies ermöglicht schnellere Ladezeiten und höhere Datensicherheit. Umzusetzendes Beispiel: Google Tag Manager nutzen, um Server-Side-Tagging einzusetzen.

Client-Side-Tracking ist eine Methode zur Erfassung von Nutzeraktivitäten auf Websites mittels JavaScript-Code. Hierbei übermittelt der Browser des Nutzers Informationen an Analyse-Tools. Dies ermöglicht eine gezielte Optimierung des Webangebots.